Bericht von der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hartmannsdorf


Am Freitag, dem 16. Februar 2018, fand die alljährliche Jahres-hauptversammlung unserer Freiwilligen Feuerwehr statt.  Dazu hatte Wehrleiter Michael Mäßig ins „Sportlerheim Hartmannsdorf“  geladen. Nach dem Verlesen der Tagesordung dankte er den Mitgliedern der Wehr für ihre so zahlreiche Teilnahme. Da es keine Ergänzungen und Änderungswünsche zur Tagesordnung gab, konnte diese damit als bestätigt angenommen werden.
Seinen Rückblick auf das Jahr 2017 überschrieb Michael Mäßig mit den Worten von Pema Chödrön
"In dem Maße, in dem wir aufhören gegen Unsicherheit und Ungewissheit anzukämpfen, in dem Ausmaß löst sich unsere Furcht auf". (Anm. der Redaktion: Pema Chödrön ist eine amerikanische Meditationsmeisterin in der Tradition des tibetischen Buddhismus. Sie war Schülerin von Chögyam Trungpa Rinpoche, der sie 1986 zur Leiterin von Gampo Abbey, einem tibetisch-buddhistischen Kloster in Kanada, ernannte.)
Und der Wehrleiter führte weiter wörtlich aus:“Unsere Unsicherheit konnten wir bei den 24 Ausbildungsdiensten der aktiven Abteilung zum Teil ablegen. Ziel war es, den Ausbildungsstand der unterschiedlichen Altersgruppen auf ein ausgeglichenes Niveau anzuheben. Dieses konnte zum einem Teil erreicht werden. Bei einigen Tätigkeiten des in Ausbildung gelernten habert es im Einsatz noch. Aber der Teufel steckt meist im Detail und es sind nur Kleinigkeiten.“
Als großes Fazit kann wieder positiv eingeschätzt werden, das es keinen ernsthaften Arbeitsunfall gab und somit alle eingesetzten Kräfte wieder gesund nach Hause fahren konnten.  
Die Einsatzbreite im Jahr 2017 deckte wiederum alles ab, was im Feuerwehrdienst so vorkommt: Von der Katze im Fensterrahmen, über Tragehilfe bis hin zu „weißem Pulver“. Dabei wurde auch vor zwei Sachen größeren Ausmaßes  nicht zurückgeschreckt.
Die Eintreffzeiten waren manchmal einer Berufsfeuerwehr würdig und die Einsatzdauer konnte noch effizienter gestaltet werden.
Bei 23 Ereignissen kamen 249 Einsatzkräfte auf dem Hartmanns-dorfer Grund und Boden zum Wirken. Dies sind  in der Summe 283 Einsatzstunden. Dabei wurde unsere Wehr mit 12 Stunden von der Wehr aus Mühlau unterstützt und die Hartrmannsdorfer leisteten im Gegenzug 19 Stunden beim Ortsnachbarn.
Bezüglich von Alarmierungen ist folgendes zu vermelden: Es gab eine Fehlalarmierung durch eine Brandmeldeanlage in der KomSa AG. Weitere drei Alarmierungen betrafen menschliches Versagen: Räucherkerzchen, Essenwarmhaltebehälter sowie nicht abgeschaltete Stränge der Brandmeldeanlagen lösten Einsätze aus.
Mit zehn Aktionen hatte die technische Hilfe in diesem Jahr  wie immer einen Anteil von ca. 50 Prozent. Katze und Tragehilfe fanden bereits Erwähnung.  Zwei Einsätze gab es auf der Autobahn wegen „Motorplatzern“. Der zunehmend stärkere Wind in unseren Breiten bescherte den Kameradinnen und Kameraden vier Einsätze. An einem Sonntag hieß es dann Wache besetzen. In den Focus rückte eine Birke am Sportplatz und am Nachmittag kamen  auf der Ziegelstraße  noch sich lösende  Dachpappschindeln hinzu. Der Chemnitzer Berg mit seinen alten Laubbäumen ist immer für einen Einsatz gut, egal ob nur ein Ast oder ein gespaltener Baum auf Grund von Fäulnis die Ursache ist.
„Zu Feuern ging es im vergangen Jahr zum Heckenbrand auf der Unteren Hauptstraße oder zum Mineralölhandel Schmidt. Genau an diesem Tag war eine größere Übung im Großtanklager geplant. Damit war der Tag wenigstens richtig ausgelastet“, so Mäßig.
Sicher erwähnenswert ist der Einsatz im Gewerbegebiet bei der Firma SLG . Ein richtig fetter Akku von einem Flurfördergerät, der zur Prüfung bei der SLG auf dem Prüfstand in einiger Höhe befestigt war, sollte auf Erschütterungen getestet werden. Dieser fing Feuer und konnte von der Hartmannsdorfer Wehr in Staffelbesatzung und dank Phyrobubbles gelöscht werden - alles kein Problem.
Weiter zu verzeichnen für 2017 gab es einen Dienst am Kranken-haus. Infolge starken Schneesturms wurde durch die Feuerwehr eine Anflugbeleuchtung für einen Hubschrauber bereitgestellt. Ein Gefahrguteinsatz bei der KomSa AG fand ebenfalls statt. Hier waren pro Aktivität  jeweils 16 Kräfte vor Ort.
Ausbildungshöhepunkt im vergangenen Jahr war die gemeinsame Übung mit dem THW und den Wehren aus Mühlau, Wittgensdorf und  Röhrsdorf im Großtanklager (GTL). „Einsatz und Übung  haben hier zu 100 Prozent gepasst“, so der Wehrleiter. Ein Dank für die Unterstützung und Zuarbeit ging hier im speziellen an Andreas Kühn (GTL) und die Gemeindeverwaltung.
Weiterhin besuchte  2017 ein Teil der Atemschutzgeräteträger den Brandcontainer und die Pflichtveranstaltung auf der Atemschutz-strecke in Chemnitz. Für die Ausbildung Verkehrsunfall und technische Hilfe konnte ein Schrotthandel in Burgstädt gewonnen werden. Die Abschlussübung fand kurzfristig in der alten Küche im GTL statt.  Die Sicherungsgruppe bei Arbeiten in Höhen stellte sich ebenfalls den geforderten Aufgaben und führte mit Erfolg eine Abseilübung am Kran der Firma Kammerlander durch. Fortbildungen an der Landesfeuerwehrschule besuchten Matthias Aurich, Maik Tratz und Erik Zimmermann.
Dass das Jahr 2017 wieder so erfolgreich war, ist auch Kameraden wie Jan Lunkwitz (Atemschutzgerätewart), Maik Tratz, (Verantwortlicher für die Medienarbeit) oder Erik Zimmermann, (Fahr-zeugtechnik und Gerätewart) zu verdanken.
Nun übergab der Wehrleiter das Wort an den Jugendfeuerwehrwart Markus Aurich. Dieser berichtete von den Aktivitäten der „Nachwuchs-Floriansjünger“. Höhepunkt wie jedes Jahr stellte auch 2017 der 24-Stunden-Dienst dar. Einsatzorte waren bei der Firma HT-Protect, im Sudhaus der Hartmannsdorfer Brauerei und bei der Firma Ziegler. Auch das traditionelle „Hexenfeuer“ am 30. April bei der Familie Wünsch durfte nicht fehlen. Ein besonderer Dank hier an Johannes und Thomas.
Auf dem Dienstplan im Jahr 2017 standen als Grundübungen u.a. die Eisrettung, Gerätekunde, Türnotöffnung, technische Hilfeleistung, Heben von Lasten, Drehleiterausbildung  uvm. .
Neben so viel „Ernst“ kommt aber auch der Spaß bei der Jugendfeuerwehr nicht zu kurz. So unternahm man eine Ausfahrt in den Freizeitpark „Plohn“, besuchte das Kur- und Freizeitbad „Riff“ in Bad Lausick und nahm am traditionellen Martinstags-umzug teil. Die Weihnachtfeier führte die 16 Jungs und ein Mädchen nach Grünhainichen zur Firma Blank zum Engel basteln.
Im August unterstützte die JFW die Radrennsportveranstaltung im Gewerbegebiet und am ersten Septemberwochenende wurde rund um das Feuerwergebäude das 25jährige Jubiläum der Jugend-feuerwehr Hartmannsdorf gebührend gefeiert.
Zum Jahresende konnten die Kameraden,  Martin Kluge und Noah Hochmuth aus der Jugendabteilung in die aktive Wehr übergeben werden.
Zum Abschluss seiner Ausführungen bedankte sich Jugendfeuerwehrwart Markus Aurich bei den vielen Unterstützern „seiner“ Jugendfeuerwehr, so bei der Gemeindeverwaltung Hartmannsdorf, dem Bauhof, der Firma Eicher MAN, der Schalmeienzunft Hartmannsdorf, dem Brauhaus Hartmannsdorf, der Firma Raumausstattung Uwe Elgas, der Firma Bautechnik, der Firma Liftec und natürlich bei den Kameraden der aktiven Abteilung.
Nach diesen Ausführungen dankte der Wehrleiter Stephanie und Markus von der Jugendfeuerwehr und den zahlreichen Unterstützern für Ihre Arbeit mit den Kids.
Doch was ist ein Jahr Feuerwehr ohne Feiern und Feste. Zu den Festlichkeiten im Jahr 2017 soll Wehrleiter Michael Mäßig besser gleich wortwörtlich zum Zuge kommen: „Wenn die Feuerwehr  mit Frauen zum „Grieche“ nach Hartmannsdorf geht, herrscht immer Chaos, und das, trotz Menüvorbestellung. Zum Glück kam gleich, um die Gäste ruhig zu halten, der Ouzo auf den Tisch... Bei der perfekten Ausfahrt in Richtung Meißen mit Weinverkostung und Zugfahrt (Vorbereitung durch Werner Thomas) gab es gar nichts zu bemängeln. Das Wetter ist immer gnädig mit Florians-jüngern. Bei der Hochzeit von Frank Rupf (mit einem Rettungseinsatz an einem Sportwagen) und beim 65. Geburtstag von un-serem Ehrenmaschinisten Roland Richter waren wir selbstverständlich mit Überraschungen präsent. Es erfolgte Roland's „teilweise“ Verabschiedung (er steht uns tagsüber noch zur Verfügung)  in die Alters- und Ehrenabteilung.“
Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen verwies der Wehrleiter auf zahlreiche Aktivitäten in Sachen Öffentlichkeitsarbeit.
Ebenso wies er auf Licht und Schatten im Tagesgeschäft der Feuerwehr hin. Große Missstände gibt es bei den neuen Funkmeldeempfängern (Pagern).
Sehr positiv wurde die Unterstützung durch die Gemeinde und deren Mitarbeiter eingeschätzt. Das gleiche trifft auch für die Betriebe in unserem Ortsgebiet zu.
Zum Abschluss seines Rechenschaftsberichtes brachte Michael Mäßig einmal mehr zum Ausdruck, dass das wichtigste aber die Unterstützung ist, die die Kameradinnen und Kameraden von ihren Familien, Eltern und Freunden erfahren. Ebenso aufbauend war auch ein „Danke“ eines Geschädigten, dem die Hartmannsdorfer Wehr mit ihrem Einsatz geholfen hatte.
Mit Datum 01.01.2018 startet unsere Feuerwehr mit 29 Kameradinnen und Kameraden (davon 27 Einsatzkräfte) in ein hoffentlich einsatzarmes Jahr.
Danach ergriff unser Bürgermeister das Wort und dankte für die Einladung. Er verwies als erstes darauf, dass mit der Anwesenheit  des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Peter Schindler, des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Ehrenfried Keller, von zahlreichen Mitgliedern des Gemeinderates, des Hauptamtsleiters Herrn Weiser, der Gemeindebediensteten Frau Störl unserer Hartmannsdorf Wehr eine große Wertschätzung entgegengebracht wird. Uwe Weinert dankte allen Kameradinnen und Kameraden für ihr Engagement und ihren Einsatz für unsere Gemeinde. Ebenso ging ein Dankschön in Richtung der Wehrleitung für die wiederum gute und konstruktive Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.
In naheliegendster Erinnerung nahm Uwe Weinert Bezug auf den Einsatz der Wehr hinsichtlich der Beseitigung der Schäden durch das Sturmtief „Friederike“ Mitte Januar diesen Jahres. Bezüglich der Problematik mit den oben erwähnten Pagern, hat der Bürgermeister bereits Kontakt zu der zuständigen Abteilung im Landkreis aufgenommen und eine Klärung herbeiführen können.
Desweiteren wurde die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges in Aussicht gestellt und mit Blick in Richtung der Vertreter des Landkreises auch der Wunsch geäußert, dass dafür auch entsprechende Fördermittel bereit gestellt werden sollten. Uwe Weinert verwies noch auf die kürzlich getroffenen Aussagen unseres neuen sächsischen Ministerpräsidenten. Michael Kretsch-mer hatte eine Feuerwehrpauschale für Gemeinden ins Gespräch gebracht, die die Arbeit der Wehren fördern und entsprechende Anreize schaffen soll.
Es folgten nun Grußworte und ausführliche Informationen vom  stellvertretenden Kreisbrandmeister Peter Schindler (oben rechts) und vom Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Ehrenfried Keller (oben links). Beide nahmen Bezug auf die bisher ange-sprochenen Probleme. Dies hatte weitere Wortmeldungen und Fragen der Kameradinnen und Kameraden zur Folge, die teilweise zu sehr emotionalen, aber immer sachlichen, Diskussionen führten. ( Fotos unten).
Den Abschluss des offiziellen Teiles bildeten Auszeichnungen und Beförderungen durch die Wehrleitung und den Bürgermeister. (jt)

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